Die Vortragsreihe „Armut: kennen, verstehen, bekämpfen“ wird ausgerichtet vom Musée d’Histoire de la Ville de Luxembourg, in Zusammenarbeit mit der INSIDEForschungsachse „Social Inclusion“ der Universität Luxemburg (Fakultät für Sprachwissenschaften und Literatur, Geisteswissenschaften, Kunst und Erziehungswissenschaften (FLSHASE)und dem Fachverband für soziale Arbeit „Association Nationale des Communautés Éducatives et Sociales“ (ANCES).
Cycle de conférences-débats organisé par le Musée d’Histoire de la Ville de Luxembourg (MHVL) en collaboration avec l’axe de recherche « social inclusion » de l’Université du Luxembourg (FLSHASE, INSIDE) et l’« Association Nationale des Communautés Éducatives et Sociales» (ANCES) dans le cadre de l’exposition «Pauvre Luxembourg?» au Musée d’Histoire de la Ville de Luxembourg 2011/2012.
1. Grundsätze, Bausteine und Menschenbilder in der Sozialpolitik (D)
Donnerstag, 20. Oktober 2011 – 18.30 – 20.00 Uhr
Im Konferenzraum des Musée d’Histoire de la Ville de Luxembourg www.mhvl.lu
Armut nicht als gegeben hinzunehmen, sondern etwas dagegen zu unternehmen, das ist eine wichtiger Ausgangspunkt um Sozialpolitik zu begründen. Dabei versucht Sozialpolitik nicht nur punktuell, sondern strukturell und dauerhaft Armut zu bekämpfen. Ob und wie ihr das gelingen kann, wollen wir bei dieser Auftaktkonferenz untersuchen. Was sind die Bausteine und wie funktionniert Sozialpolitik.
Soziale Absicherung und Sozialpolitik allgemein stehen heute unter einem Legitimierungsdruck und demographische Veränderungen werden angeführt, um Grundfeste wohlfahrtstaatlicher Arrangements zu verändern. Bei allen Reformbemühungen kommen wir jedoch nicht umhin, die Frage nach der gesellschaftspolitischen Ausrichtung verwirklichter oder angekündigter Sozialreformen zu stellen: Welche Sozialpolitik für welche Menschen in welcher Gesellschaft? Kann, soll, muss oder darf Sozialpolitik Mensch und Gesellschaft verändern?
Bezogen auf Luxemburg wird zu fragen sein, wie der instutionalisierte Sozialdialog, allen voran in der sogenannten Dreierkonferenz („Tripartite“), weiterhin Schrittmacher der hiesigien Sozialpolitik bleiben wird und wie sich die Akteure im korporatistischen Sozialstaat (Z.Bsp. Gewerkschaften, Arbeitgeber) neu positionieren. Zudem wirft die derzeit in Luxemburg diskutierte und vorbereitete Verfassungsreform die Frage nach der Verankerung von sozialen Rechten in der Verfassung auf. Inwiefern beeinflussen verfassungsmäßig verankerte Prinzipien zukünftig unsere Sozialpolitik?
Menschenbilder und gesellschaftspolitische Ausrichtungen in der Sozialpolitik
Dr. Remi Maier-Rigaud, studierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seit Mai 2011 Assistenz-Professor am Fachbereich Sozialpolitik der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät an der Universität zu Köln. (30 min.)
Entwicklungslinien und Organisationsprinzipien in der Sozialgesetzgebung und Perspektiven verfassungsrechtlicher Verankerung von Sozialrechten in Luxemburg
Michel Neyens, Doktor der Rechtswissenschaften, Conseiller de direction beim Familienministerium. (20 min.)
Wichtige Beurteilungs- und Entscheidungskategorien für die Sozialpolitik heute
André Roeltgen, Generalsekretär des Onofhängegen Gewerkschaftsbond Lëtzebuerg (OGBL) (20 min.)